Bonifatius Kloosterpad

EIN SICHERER FLUGHAFEN FÜR GÄNSE UND WEIDEVÖGEL.

Es weht ein frischer Wind vom Meer und die Sonne verbirgt sich immer noch hinter einer hohen Wolkendecke, als ich über den Terpsterwei Anjum hinter mir lass. Ich bemerke, wie gut die alte Gezeitenlandschaft in dem Ackerland um das Dorf noch zu erkennen ist. Der Weg verläuft entlang einer Erhöhung in der Salzwiese. Die gepflügten Furchen im Ackerland weisen alle in die gleiche Richtung.

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RUNDE 3: ANJUM- SÜD
Bei Mûntsebuorren nahe der Mühle De Eendracht 38 RA Terpsterwei 37 - 52 - 62 - 85  - 97 -  88 - 77 - 49  - 63 - 68 - 38 (hinter dem Kloster Weerd am Ende von Kleasterwei RA Keechsdyk, nach Welgegelegen RA Headamsterwei, LA Lange Moersdijk, RA Bartenswei zurück nach Anjum)

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Es weht ein frischer Wind vom Meer und die Sonne verbirgt sich immer noch hinter einer hohen Wolkendecke, als ich über den Terpsterwei Anjum hinter mir lass. Ich bemerke, wie gut die alte Gezeitenlandschaft in dem Ackerland um das Dorf noch zu erkennen ist. Der Weg verläuft entlang einer Erhöhung in der Salzwiese. Die gepflügten Furchen im Ackerland weisen alle in die gleiche Richtung. Möwen huschen zwischen den großen Lehmklumpen. Der Blick über diese flache Landschaft ist endlos. Der Nationalpark Lauwersmeer beginnt hinter der Schleuse. Ein Naturschutzgebiet von 5000 Hektar mit Schilffeldern, Sümpfen, Wäldern und rauem Grasland. Konikspferde, hart arbeitende polnische Pferde mit geringen Anforderungen und schottische Hochländer grasen auf den trockenen Sandbänken und Schlickfeldern. Die Laienbrüder aus den umliegenden Klöstern, die auf den Höfen arbeiteten, und die damaligen Bauern bauten Dämme, um den Schlamm zurückzuhalten, der den Boden des ursprünglichen Deltas überflutete. Rechts von Ezumazijl befindet sich ein flacher Hügel, der auf einen Hof des Klosters  Weerd an der Mündung des Zuider Ee zurück zu führen ist. Bereits im Mittelalter wurde hier eine Schleuse gebaut, um den Wasserstand im dahinter liegenden Polderland zu regulieren. Der Ezumakeeg ist bei Vogelbeobachtern beliebt. In dieser Übergangszone zwischen Wasser und Land sind die Spuren der traditionellen Landgewinnung aus früheren Zeiten deutlich sichtbar. Das alte Ackerland wurde nun wieder der Natur übergeben. Der Nijlânswei ist ein wunderschöner grüner Wanderweg, der zwischen gewundenen Gräben vom Weiler Nijlân nach Ald Terp verläuft. Die Bauern sind in der "Guozzekrite" vereint und arbeiten mit den Naturverbänden It Fryske Gea, Natuurmonumenten und Staatsbosbeheer zusammen. Die Gräben folgen dem Muster alter Gezeitengassen, Prielen und Kanäle. Auf diese Weise zeigt das Meer seine Spuren im gezähmten und bebauten Land. Ein Brachvogel fliegt vorbei, weiter sehe ich eine Schnepfe fliegen. Über die Wite Brêge erreiche ich den Weardwei, am Horizont sehe ich einen Bauernhof und einige verstreute Häuser in einer Kurve der Zuider Ee auf einem Hügel stehen. Hier befand sich das ehemalige Nonnenkloster Weerd. Es taucht im Archiv unter dem Namen Templum Domini (Tempel des Herrn) oder Silva St. Mariae (Wald der Heiligen Maria) auf. Weerd erhielt eine Menge Besitztümer in der Region durch Geschenke und Erbschaften. Das Kloster der Praemonstratenser, das wegen seiner weißen Spitzen auch als Norbertiner oder Witheren bekannt ist, fiel unter das Bonifatius-Kloster in Dokkum. 1569, während des Kirchenkampfes der Protestanten und Katholiken im 16. Jahrhundert, fielen die Watergeuzen in diese Küstenregion ein. "Am 20. August 1569 ankerten sie im Scholback und landeten dann mit Schaluppen, plünderten das Kloster und zündeten es an." Van Weerd ist nichts weiter als eine Erhebung in der Landschaft zurück zu finden. Ein junger Bauer erzählt uns, dass die Innenwände des Vorderhauses seines Hofes aus Klostersteine des alten Klosters gebaut wurden. Nach einem Abstecher über das Klostergelände bin ich wieder zurück nach Anjum gelaufen. Von weitem sieht es aus wie ein Bild einer Dorfszene aus vergangenen Zeiten.